Nach der Geburt
Der Zeitraum von 6 Wochen nach der Geburt wird als "Wochenbett" bezeichnet. Diese Zeit ist für die Mutter besonders wichtig um sich von der Geburt zu erholen und ihrem Körper die Möglichkeit zu geben sich von schwanger auf nicht schwanger umzustellen. Vor allem im frühen Wochenbett kann es durch den starken Hormonabfall nach der Geburt zu Stimmungsschwankungen und auch mal Tränen kommen. Das ist völlig normal und kein Grund zur Besorgnis. Sollten diese Symptome aber über einen längeren Zeitraum anhalten oder Sie oder ihre Familie stark verunsichern, scheuen Sie sich bitte nicht sich in unserer Ordination oder auch im Krankenhaus zu melden!
Die Blutung, der sogenannte "Lochialfluss", sollte spätestens nach ca. 2-3 Wochen in einen bräunlichen und schließlich gelblichen bis klaren Ausfluss übergehen. Dieser Ausfluss entsteht durch die Heilung der Wundfläche an der Gebärmutterinnenseite, an welcher während der Schwangerschaft der Mutterkuchen angewachsen war. In dieser Phase ist die Gebärmutter sehr anfällig für Infektionen. Daher sollte bis zum vollständigen Versiegen des Wochenflusses auf Vollbäder, sexuelle Aktivität und das Benutzen von Tampons oder Menstruationstassen verzichtet werden.
Muttermilch ist aufgrund ihrer Nährstoffzusammensetzung die beste Nahrung für das Kind und bietet wertvollen Immunschutz. Insbesondere in den ersten Lebensmonaten besteht daher eine Stillempfehlung. Zum Aufbau einer guten Stillbeziehung braucht es doch oftmals ein wenig Zeit und auch Anleitung von außen. Wir arbeiten in unserer Ordination in engem Kontakt mit zertifizierten IBCLC Beraterinnen und stehen Ihnen gerne beim Aufbauen einer erfüllten Stillbeziehung zur Seite.
Sollte bei Ihnen Stillen aus verschiedenen Gründen nicht möglich oder nicht gewollt sein, helfen wir Ihnen mittels konservativer oder medikamentöser Methoden gerne beim sanften Abstillen.
Der Zyklus setzt bei nicht stillenden Müttern in der Regel 5-10 Wochen nach der Geburt wieder ein. Wird voll gestillt, kommt es zumeist erst nach Ende des Stillens zum Wiedereinsetzen der normalen Regelblutung. Wichtig zu Wissen ist, dass Stillen keinen sicheren Verhütungsschutz darstellt!
6 Wochen nach der Geburt sollte eine gynäkologische Nachuntersuchung erfolgen. Dabei wird ein Krebsabstrich abgenommen, die regelrechte Rückbildung der Gebärmutter beurteilt, bei Bedarf die Brust untersucht und alle auftretenden Fragen besprochen. Insbesondere das Thema →Verhütung sollte angesprochen werden.
Nach der Untersuchung kann mit einer Rückbildungsgymnastik begonnen sowie sportliche Aktivitäten langsam wieder aufgenommen werden.
Bei überstarker Blutung, zunehmenden Unterbauchschmerzen, Fieber oder Entzündungszeichen der Brust sollten sie jederzeit sofort unsere Ordination oder eine gynäkologische Notfallaufnahme aufsuchen.